Es war ein sehr langer und sehr bunter Zug, der sich am heutigen Samstag vom Aalto-Theater in Richtung Innenstadt bewegt hat. Wir Stoppenberger trafen uns im Stadtgarten und es war erst eine kleine, aber gut gelaunte Gruppe, die sich um die Schulfahnen gruppierte. Doch nach und nach trafen immer mehr Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern mit ihren Kindern ein. Die Kolleginnen und Kollegen kamen teilweise direkt aus Münster vom Kollegiumsausflug.
Dann wurden Plakate geklebt. Viele ließen sich auf Bauch und Rücken die eigens für den Anlass hergestellten Plakate zum Thema „Vielfalt“ auf die Jacken kleben. Doch es gab auch eigen Plakate, angefertigt im Unterricht oder zu Hause. Bunte Fahnen wurden mitgebracht, Luftballons, einige Jugendliche waren passend geschminkt. Die Schülervertretung übernahm das große Banner und die Warnwesten samt Megaphon. Als wir uns dann 15 Minuten vor dem offiziellen Start zum Aalto-Theater bewegten, waren wir bereits ein stattlicher Zug.
Am Theater wurde dann deutlich, wie erfolgreich die Aufrufe der Schülervertretungen des Goethe- und Grashof-Gymnasiums waren. Hunderte Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern waren gekommen! Und so setzte sich dann ein sehr langer und beeindruckender Demonstrationszug aus fast 3000 Personen in Bewegung.
Auf dem Hirschlandplatz gab es dann die Abschlusskundgebung. „Schule bleibt bunt!“ wurde in Sprechchören immer wieder gerufen. Die jungen Rednerinnen und Redner bekamen viel Jubel und Applaus für ihre Botschaften. Sie riefen dazu auf, Verantwortung zu übernehmen nicht nur für die Zukunft, sondern bereits für die Gegenwart. Sie riefen dazu auf, sich ohne Hass und Gegengewalt zu Wehr zu setzen gegen ausgrenzende Tendenzen, gegen ausländerfeindliche Parolen aus bestimmten politischen Ecken. Der Einsatz für Demokratie und Menschenrechte, das war das erklärte Ziel der Veranstalter und aller, die sich am Samstag gemeinsam auf den Weg gemacht haben.
Oberbürgermeister Thomas Kufen dankte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für dieses starke Zeichen, er warb für eine Stadt und eine Demokratie, die die Vielfalt nicht nur respektiert, sondern lebendig werden lässt. Und er gab allen Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, diese Gedanken der Demonstration auch im schulischen Alltag zu leben.
Für mich war das Erlebnis der Demonstration von großer Bedeutung. Mit unseren Fahnen vor dem Haupteingang setzen wir die Zeichen, die aktuell so bedeutsam geworden sind: Frieden, Europa und Vielfalt. Das Erleben der Demonstration hat mich darin bestärkt, dass wir gemeinsam mit allen Essener Schulen tagtäglich etwas leisten für die Bewahrung dieser wichtigen und zentralen Werte. Es war ein gutes Gefühl, sich über die Schulgrenzen hinaus verbunden zu fühlen mit den anderen, die unterwegs waren, um deutlich zu machen: „Schule bleibt bunt!“.
Grüße vom Stoppenberg
Rüdiger Göbel, Schulleiter
