Die Themen "Flucht" und "Migration" finden sich fächerübergreifend in den Lehrplänen verschiedener Jahrgangsstufen unserer Schule. Am Mittwochabend vor den Weihnachtsferien hatte die Fachschaft Erdkunde in diesem Kontext zu einem ganz besonderen Ereignis eingeladen.
Der 26-jährige Münsteraner Kai Echelmeyer, Crew-Mitglied des Rettungsschiffes "Alan Kurdi" und UN-Menschenrechtsbeobachter, stellte sich nach einem Online-Kurzvortrag den Fragen von 65 Schüler*innen und Lehrer*innen. Nach einem aufrüttelnden und mit eigenen Fotos unterlegten Bericht der letzten Rettungsmission, bei der im September 133 Menschen vor dem Ertrinken gerettet wurden, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.
Neben Fluchtursachen, der (politischen) Situation in Lybien und dem konkreten Ablauf einer professionellen Rettungsaktion, wurden vor allem die perfiden und teils illegalen Methoden der EU-Mitgliedsstaaten zur Kriminalisierung und Verhinderung von Seenotrettung besprochen. Auch auf die Frage "Was können wir in Deutschland 'an Land' tun, um Menschenleben zu retten?" konnten einige Antworten gefunden werden.
Sea-Eye e.V. ist eine zivile Hilfsorganisation, die sich 2015 gegründet hat, um dem Sterben im Mittelmeer nicht länger tatenlos zuzusehen. Mit ihren Rettungsschiffen suchen die teils ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen auf den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt nach in Seenot geratenen Menschen. Sea-Eye finanziert sich ausschließlich aus Spendengeldern und sieht sich immer wieder staatlichen Repressionen der Mittelmeeranrainer ausgesetzt. Wer die Arbeit der Organisation im Kampf um Menschenleben unterstützen möchte (2021 soll die "Sea Eye 4" in See stechen), kann das hier tun: https://sea-eye.org/spenden/?alan-kurdi/spende