Meine Schulzeit am Stoppenberg begann 1985.
Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, kann also die ersten „Ansätze“ des GAS bestens bedienen. „Das Kind soll es zu etwas bringen!“ Okay, ich versuch’s!
Ich war beeindruckt: eine riesige Schule, eine endlose Anfahrtszeit von einer Stunde (von Kray nach Stoppenberg musste man über die Stadtmitte fahren) und so viele Fremde.
Unser erster Klassenlehrer war Herr Budde. Über ihn wurde, glaube ich, schon alles gesagt.
Ich wiederhole das hier gerne: ein menschlich korrekter, sehr strenger Lehrer. Rückblickend das Beste, was Kindern in Bezug auf Benehmen und Anstand passieren kann. Ich wünschte, es gäbe mehr davon.
In Kombination mit Herrn Lohaus unschlagbar. Wer da Faxen machte, wollte doch Ärger ;o)
Das allseits beliebte Mittagessen: naja, bis zur 7. Klasse war es zu ertragen (Milchreis), danach... (kann sich jemand an das Zungengulasch erinnern? Horror!)
vielleicht ist es heute besser.
Zu sportlichen Ereignissen kann ich nix sagen, da bin ich hintenan. Fußball soll toll gewesen sein.
Die AG’s: in der Unterstufe hatte ich mal Blockflöten NG. Den Namen des Lehrers habe ich leider vergessen, vielleicht kann der ADMIN hier recherchieren- > es war ein älterer Erdkundelehrer, beim zweiten Fach muss ich passen; er wurde noch während unserer Schulzeit pensioniert. Blockflöte war super, heute würde ich fast sagen: meditativ. ;o)
Irgendwann habe ich mal Mikroskopieren bei Herrn Bauer belegt, es war eine NG mit 2! Teilnehmern! Wir haben allerlei Insektenzeug seziert, war richtig schön fies.
Da war noch mehr... steppen, ach, ich weiß nicht mehr.
Die Mittelstufe dümpelte so vor sich hin, lediglich der Klassenlehrer war ein Guter und ist deshalb immer noch jemand, der hin und wieder eine Mail bekommt und ich freue mich jedes Mal, wenn ich Herrn Wilms auf dem Weihnachtsbasar treffe!
Der Weihnachtsbasar: ich fand ihn früher immer total langweilig. Jedesmal das Gleiche, Adventskränze, Kekse, Kuchen und alles so laut.
Heute liebe ich ihn und wenn ich es schaffe, komme ich, egal, wo ich gerade wohne: Adventskränze, Kuchen, Kekse und alles so laut! Und man trifft IMMER jemanden; sogar mit Wilsberg (wer in unseren Alter ZDF sieht, weiß wen ich meine) habe ich schon ein Käffchen getrunken.
Klassenfahrten:
in der 7. nach Amrum mit Budde/Lohaus... einfach schön. Punkt.
in der 10. waren wir Ski fahren mit Wilms/Meier(glaube ich) und noch einer Sportlehrerin, da fehlt auch der Name: Ich habe mich übel verletzt und habe danach die ganze Woche entspannt auf der Hütte gelesen oder wenn alle schon im Skibus saßen, ausgeschlafen. Großartig!
Auch das Zwischenmenschliche kam da nicht zu kurz; Gott, war alles kompliziert mit 15! ;o)
Die Abschlußfahrt in der Oberstufe ging nach Irland, eine Liebe, die mich bis heute begleitet. Irland läßt mich nicht los und wer noch nicht da war, sollte das ändern!
Die Oberstufe: sensationell, die kurzweiligste Zeit meines Lebens.
Und eine Erkenntnis: ich bin nicht zu blöd für Mathe! Danke, Herr Kemmerling. Ihr Enthusiasmus, Ihre Lehrfreude und die Fähigkeit zu ERKLÄREN hat mich Mathe ins Abi nehmen lassen. Undenkbar noch in 11/1. Und in die Nachprüfung musste ich nicht, obwohl ich dann doch schon in der Prüfung realisiert hatte, dass ich Mathe ins Abi genommen hatte!!!! Ich weiß bis heute nicht, was ich da auf die Zettel geschrieben habe... ;o)
Selbst unterschriebene Entschuldigungen-> „mussten zur Pommesbude, das Mittagessen hat nicht geschmeckt“
Morgens länger schlafen? Kein Problem...
Irgendwie hat es dann doch ein hoher Prozentsatz geschafft, dass nicht ausarten zu lassen: Knapp 100 waren in den Abiprüfungen (ob es 99 oder 102 waren, weiß ich nicht mehr) Wir waren so viele, dass mir manche Namen nichts sagen...
Fast 10 Jahre hatte ich die meisten nicht gesehen, 2004 gab es ein Stufentreffen. Wir waren so an die 60, vielleicht etwas mehr.
Sensationell zu sehen, was aus Leuten geworden ist, die, sagen wir mal, eine unkonventionelle Jugend hatten in der es sicher auch nicht immer legal zuging. Ärzte, Juristen, Lehrer..., viele Promovierte (in was auch immer), Polizisten, ach du liebe Güte ;o)
Die Letzten mussten um kurz nach 6 oder so rausgeschmissen werden...
Und morgen sind schon wieder 5 Jahre um, wir probieren ein kleines spontanes Stufentreffen.
Mal sehen, was die Zeit gebracht hat.
Habe ich es zu etwas gebracht?
Eindeutig ja, auch wenn meine Eltern es anders wollten (s. o.).
Nach dem Abi habe ich eine Ausbildung gemacht. Ich bin Kinderkrankenschwester, arbeite aber vorwiegend in der Erwachsenenpflege.
Nach der Geburt unseres Sohnes habe ich auch mal ein Semester studiert, Ökologie. das beinhaltete alles, worin ich in der Schule wenig erfolgreich war. SPANNEND! ;o)
Mit Kind und Beruf nebenbei war es dann zu aufwendig.
Seit 2 Jahren unterrichte in privat als Franchisenehmerin Kinderenglisch, das ist sehr lustig und schön.
Eine Fortbildung als Yogalehrerin läuft noch...
Niemals stehenbleiben, „Bildung ist Bürgerpflicht“, frei nach K.-H. Brockerhoff...
Ich bin verheiratet und habe einen Sohn. Zur Zeit wundere ich mich täglich über unser Schulsystem und seine Lehrer. Ich wünsche mir für meinen Sohn, dass er seine Schulzeit in so guter Erinnerung behält, wie ich es tue.
Iris Kamps,
geb. Weidlich