Wie Frank Büscher verbrachte auch ich mein erstes Jahr nicht am Stoppenberg, sonder noch in den Baracken in Katernberg. Besonders vorteilhaft war für mich der kurze Schulweg von ca. 500m.
Dies wurde nur noch getopt von meinem damaligen Klassen-kameraden Jürgen Kreuzenbeck, der auf der Beisenstraaße wohnte und nur ca. 200 m zu laufen hatte sowie ab der 6. Klasse von Klaus Mülder, dessen Elternhaus ca. 100 m von der Schule entfernt ist, und der zu allem Überfluß aus dem Fenster seines Zimmers stets die Schule sah - sogar in den Ferien.
Der Vorteil für ihn war allerdings, dass er beim Klingeln das Haus verlassen konnte und trotzdem pünktlich war. Unsere erste Klassenlehrerin war Irene Eickel, die das besondere Vergnügen hatte, als Berufseinsteigerin eine Klasse mit 36 Jungs zu bändigen (eigentlich waren wir aber recht lieb).
Ein Wandertag ist mir noch im guter Erinnerung: es ging mit dem Bus zum Löwenpark des kürzlich verstorbenen Grafen Westerholt. Am Ausgang befand sich ein kleiner Vergnügungspark, in dem es u.a. auch kleine Elektroboote mit Münzeinwurf gab. Einer meiner Mitschüler hatte wohl ein kleines Problem beim Einstieg - erstand mit einem Bein im Boot während sich das andere hartnäckig weigerte, das Ufer zu verlassen. Da er im Spagat nicht besonders gut war, kann sich jeder vorstellen, was passierte: Hans-Peter durfte die Rückfahrt in nasser Kleidung antreten.
In der siebten oder achten Klasse übernahm uns dann unser späterer Oberstufen-Koordinator Eduard Schleiser, der uns in Mathematik, Physik, Erdkunde und Sport unterrichtete. Mit ihm unternahmen wir zwei Klassenfahrten nach Niedermühlem (Westerwald) und nach Bad Iburg (Teutoburger Wald). Heute kann mit diesen Zielen natürlich keinen Mittelstufenschüler mehr begeistern, aber wir waren damals froh, dass sich endlich mal ein Lehrer traute, mit uns eine Klassenfahrt durchzuführen.
Die Schule organisierte damals auch privaten Instrumentaluntericht für Schüler. Nachdem mein Großvater mir zu Weihnachten seine Geige geschenkt hat, erhielt ich , wie leicht zu erraten ist, keinen Klavieruntericht. Später spielte ich dann im Schulorchester unter der Leitung von Ulrich Siepe. Gut gefiel mir auch der Handwerksunterricht, der neben dem ganzen Schulwissen und mehr oder weniger klassischer Bildung auch handfeste praktische Fähigkeiten vermittelte, auch wenn gerade dieses Fach einigen überhaupt nicht gefiel.
In der elften Klasse war es dann soweit: Endlich kamen Mädchen in unsere Klasse und wir alle waren die ersten "Versuchskaninchen" für die reformierte Oberstufe. Hier gab es auch keine Klassenfahrten mehr, vielmehr konnte jeder sein Ziel aus mehreren Angeboten auswählen. Ich fuhr neben Eckart Poertgen, Ulrich (Horst) Sachse, Friedhelm (Klicker) Siepmann, Norbert Ohagen, Klaus Lehmkuhl und Willi Danelzik (ich hoffe, ich habe niemand vergessen) mit Bruno Fischer nach Paris und Rouen (Normandie). Die Liebe zu Frankreich im Allgemeinen und zu Paris und der Normandie im Besonderen sowie zur französischen Sprache haben sich bis heute gehalten.
In unseren zahlreichen Freistunden spielten wir viel Skat und Doppelkopf im einer selbstverwalteten Cafeteria (gegenüber dem Tischtennisraum). Irgendwie haben dann aber nahezu alle im Jahr 1977 ihr Abitur geschafft.
Leider haben sich dann viele durch Bundeswehr bzw. Zivildienst, Studium, Ausbildung usw. aus den Augen verloren und erst bei unserem ersten großen Treffen nach zehn Jahren 1987 wiedergesehen. Leider waren inzwischen zwei ehemalige Mitschüler verstorben.
In diesen zehn Jahren hatte sich bei mir auch Einiges getan: Nach dem Zivildienst im St. Laurentius Hospital in Steele heiratete ich zunächst meine Freundin Dorothee (einige meiner ehemailgen Klassenkameraden kennen sie) und begann nach einem kurzen Zwischenspiel als Brotkutscher ein Studium der Elektrotechnik an der Ruhr-Uni Bochum. Zum Ende des zweiten Semesters zeichnete sich ab, das dieses Studium wohl nicht das war, was ich mir vorgestellt hatte. Ich hatte zwar während meines Zivildienstes Gefallen an Medizin gefunden, aber leider nicht den passenden Numerus (den ich persönlich als Qualifikationsnachweis für ein Studium schwachsinnig finde) Sowohl die Bemühungen um einen Studienplatz in Medizin als auch um einen Ausbildungsplatz als Krankenpfleger blieben erfolglos. Und so ergab es sich, dass ich meinen langjährigen Wunsch in die Tat umsetzte und eine Ausbildung zum Fotografen absolvierte. Ich hatte schon zu Schulzeiten viel im Fotolabor gearbeitet und bekam einen Ausbildungsplatz im damals renomiertesten Studio für Werbefotografie in Essen, der Firma Fotoherr in Werden, zu der ich bis heute freundschaftliche Kontakte pflege.
Nach zwei Gesellenjahren im Ausbildungsbetrieb wechselte ich in die Hauptwerbeabteilung der Karstadt AG in der Essener Haupt-verwaltung, wo ich weitere zwei Jahre als Werbefotograf arbeitete.
Als dann unser Zehnjähriges anstand, stand ich vor einem weiteren Wechsel: ich begann eine zweijährige Abendschule und qualifizierte mich zum Kommunikationswirt (Werbefachmann - hat nichts mit Kneipe zu tun). Gegen Ende dieser Weiterbildung wurde auch unser drittes Kind geboren.
Ich wechselte wiederum meinen Job und arbeitete zunächst über fünf Jahre in einem französischen Industrieunternehmen, wo ich einen Verwandten meines ehemaligen Französischlehrers Bruno Fischer traf.
Seit mehr als acht Jahren bin ich jetzt bei Seppelfricke Armaturen in Gelsenkirchen für die Unternehmenskommunikation verantwortlich.
Und sonst? Ich wohne seit über zwanzig Jahren in Bottrop und dachte bis vor kurzen, ich sei der einzige ehemalige Stoppenberger in diesem schönen Ganzjahres-Wintersportort bzw. Filmstadt. Aber ein Blick in die Ehemaligenliste belehrte mich eines Besseren. Wer mich von früher kennt, weiß, dass ich mit einem alten Heinkel-Roller zur Schule fuhr und danach ein kleines Motorrad fuhr. Ein Motorrad habe ich nach langer Familienpause wieder, ich habe mir meinen Jugendtraum von einer BMW-Boxer erfüllt.
Am zwölften Juli dieses Jahres war es dann so weit: wir hatten "Silberhochzeit" - nein, nicht meine Frau und ich, sondern unser alter Abi-Jahrgang. Nach 25 Jahren trafen wir uns an unserer alten Schule wieder. Die meisten konnte man noch erkennen, einige waren etwas "gewichtiger" geworden, einige Haare waren angegraut oder weitestgehend verschwunden. Aber es gab bei den ca. 40 (von 89) ein großes Hallo. Die Tatsache, dass die letzten gegen vier Uhr morgens Klaus Mülders Partykeller verließen, spricht wohl für sich...
Rückblickend kann ich nur sagen, dass ich mich gerne an meine Zeit am Stoppenberg erinnere und mich schon jetzt auf unser nächstes Treffen zum 30-jährigen freue.
Homepages:
http://www.luthe.gmxhome.de
http://www.seppelfricke.de
Dies wurde nur noch getopt von meinem damaligen Klassen-kameraden Jürgen Kreuzenbeck, der auf der Beisenstraaße wohnte und nur ca. 200 m zu laufen hatte sowie ab der 6. Klasse von Klaus Mülder, dessen Elternhaus ca. 100 m von der Schule entfernt ist, und der zu allem Überfluß aus dem Fenster seines Zimmers stets die Schule sah - sogar in den Ferien.
Der Vorteil für ihn war allerdings, dass er beim Klingeln das Haus verlassen konnte und trotzdem pünktlich war. Unsere erste Klassenlehrerin war Irene Eickel, die das besondere Vergnügen hatte, als Berufseinsteigerin eine Klasse mit 36 Jungs zu bändigen (eigentlich waren wir aber recht lieb).
Ein Wandertag ist mir noch im guter Erinnerung: es ging mit dem Bus zum Löwenpark des kürzlich verstorbenen Grafen Westerholt. Am Ausgang befand sich ein kleiner Vergnügungspark, in dem es u.a. auch kleine Elektroboote mit Münzeinwurf gab. Einer meiner Mitschüler hatte wohl ein kleines Problem beim Einstieg - erstand mit einem Bein im Boot während sich das andere hartnäckig weigerte, das Ufer zu verlassen. Da er im Spagat nicht besonders gut war, kann sich jeder vorstellen, was passierte: Hans-Peter durfte die Rückfahrt in nasser Kleidung antreten.
In der siebten oder achten Klasse übernahm uns dann unser späterer Oberstufen-Koordinator Eduard Schleiser, der uns in Mathematik, Physik, Erdkunde und Sport unterrichtete. Mit ihm unternahmen wir zwei Klassenfahrten nach Niedermühlem (Westerwald) und nach Bad Iburg (Teutoburger Wald). Heute kann mit diesen Zielen natürlich keinen Mittelstufenschüler mehr begeistern, aber wir waren damals froh, dass sich endlich mal ein Lehrer traute, mit uns eine Klassenfahrt durchzuführen.
Die Schule organisierte damals auch privaten Instrumentaluntericht für Schüler. Nachdem mein Großvater mir zu Weihnachten seine Geige geschenkt hat, erhielt ich , wie leicht zu erraten ist, keinen Klavieruntericht. Später spielte ich dann im Schulorchester unter der Leitung von Ulrich Siepe. Gut gefiel mir auch der Handwerksunterricht, der neben dem ganzen Schulwissen und mehr oder weniger klassischer Bildung auch handfeste praktische Fähigkeiten vermittelte, auch wenn gerade dieses Fach einigen überhaupt nicht gefiel.
In der elften Klasse war es dann soweit: Endlich kamen Mädchen in unsere Klasse und wir alle waren die ersten "Versuchskaninchen" für die reformierte Oberstufe. Hier gab es auch keine Klassenfahrten mehr, vielmehr konnte jeder sein Ziel aus mehreren Angeboten auswählen. Ich fuhr neben Eckart Poertgen, Ulrich (Horst) Sachse, Friedhelm (Klicker) Siepmann, Norbert Ohagen, Klaus Lehmkuhl und Willi Danelzik (ich hoffe, ich habe niemand vergessen) mit Bruno Fischer nach Paris und Rouen (Normandie). Die Liebe zu Frankreich im Allgemeinen und zu Paris und der Normandie im Besonderen sowie zur französischen Sprache haben sich bis heute gehalten.
In unseren zahlreichen Freistunden spielten wir viel Skat und Doppelkopf im einer selbstverwalteten Cafeteria (gegenüber dem Tischtennisraum). Irgendwie haben dann aber nahezu alle im Jahr 1977 ihr Abitur geschafft.
Leider haben sich dann viele durch Bundeswehr bzw. Zivildienst, Studium, Ausbildung usw. aus den Augen verloren und erst bei unserem ersten großen Treffen nach zehn Jahren 1987 wiedergesehen. Leider waren inzwischen zwei ehemalige Mitschüler verstorben.
In diesen zehn Jahren hatte sich bei mir auch Einiges getan: Nach dem Zivildienst im St. Laurentius Hospital in Steele heiratete ich zunächst meine Freundin Dorothee (einige meiner ehemailgen Klassenkameraden kennen sie) und begann nach einem kurzen Zwischenspiel als Brotkutscher ein Studium der Elektrotechnik an der Ruhr-Uni Bochum. Zum Ende des zweiten Semesters zeichnete sich ab, das dieses Studium wohl nicht das war, was ich mir vorgestellt hatte. Ich hatte zwar während meines Zivildienstes Gefallen an Medizin gefunden, aber leider nicht den passenden Numerus (den ich persönlich als Qualifikationsnachweis für ein Studium schwachsinnig finde) Sowohl die Bemühungen um einen Studienplatz in Medizin als auch um einen Ausbildungsplatz als Krankenpfleger blieben erfolglos. Und so ergab es sich, dass ich meinen langjährigen Wunsch in die Tat umsetzte und eine Ausbildung zum Fotografen absolvierte. Ich hatte schon zu Schulzeiten viel im Fotolabor gearbeitet und bekam einen Ausbildungsplatz im damals renomiertesten Studio für Werbefotografie in Essen, der Firma Fotoherr in Werden, zu der ich bis heute freundschaftliche Kontakte pflege.
Nach zwei Gesellenjahren im Ausbildungsbetrieb wechselte ich in die Hauptwerbeabteilung der Karstadt AG in der Essener Haupt-verwaltung, wo ich weitere zwei Jahre als Werbefotograf arbeitete.
Als dann unser Zehnjähriges anstand, stand ich vor einem weiteren Wechsel: ich begann eine zweijährige Abendschule und qualifizierte mich zum Kommunikationswirt (Werbefachmann - hat nichts mit Kneipe zu tun). Gegen Ende dieser Weiterbildung wurde auch unser drittes Kind geboren.
Ich wechselte wiederum meinen Job und arbeitete zunächst über fünf Jahre in einem französischen Industrieunternehmen, wo ich einen Verwandten meines ehemaligen Französischlehrers Bruno Fischer traf.
Seit mehr als acht Jahren bin ich jetzt bei Seppelfricke Armaturen in Gelsenkirchen für die Unternehmenskommunikation verantwortlich.
Und sonst? Ich wohne seit über zwanzig Jahren in Bottrop und dachte bis vor kurzen, ich sei der einzige ehemalige Stoppenberger in diesem schönen Ganzjahres-Wintersportort bzw. Filmstadt. Aber ein Blick in die Ehemaligenliste belehrte mich eines Besseren. Wer mich von früher kennt, weiß, dass ich mit einem alten Heinkel-Roller zur Schule fuhr und danach ein kleines Motorrad fuhr. Ein Motorrad habe ich nach langer Familienpause wieder, ich habe mir meinen Jugendtraum von einer BMW-Boxer erfüllt.

Am zwölften Juli dieses Jahres war es dann so weit: wir hatten "Silberhochzeit" - nein, nicht meine Frau und ich, sondern unser alter Abi-Jahrgang. Nach 25 Jahren trafen wir uns an unserer alten Schule wieder. Die meisten konnte man noch erkennen, einige waren etwas "gewichtiger" geworden, einige Haare waren angegraut oder weitestgehend verschwunden. Aber es gab bei den ca. 40 (von 89) ein großes Hallo. Die Tatsache, dass die letzten gegen vier Uhr morgens Klaus Mülders Partykeller verließen, spricht wohl für sich...
Rückblickend kann ich nur sagen, dass ich mich gerne an meine Zeit am Stoppenberg erinnere und mich schon jetzt auf unser nächstes Treffen zum 30-jährigen freue.
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